KULTurA

Das Projekt untersucht das kommunikative Umfeld einer kulturspezifischen und einer nicht kulturspezifischen Abteilung eines Schweizer Alters- und Pflegeheims.

Fiche signalétique

Situation

Im Alterszentrum Falkenstein, welches zum Bürgerspital Basel gehört, wohnen 86 betagte Menschen in Einzel- und Doppelzimmern, verteilt auf acht verschiedene Wohngruppen. Bei einer von ihnen handelt es sich um die so genannte mediterrane Wohngruppe. Hier wohnen elf Frauen und Männer, welche überwiegend in den 60er- und 70er-Jahren aus dem Mittelmeerraum als Arbeitsmigrant*innen in die Schweiz gekommen sind. Die Studie untersucht das kommunikative Umfeld dieser Abteilung. Ziel ist es, Faktoren zu identifizieren, die von den Bewohner*innen positiv bewertet werden oder eine positive Wirkung auf deren Lebensqualität haben. Weiter sollen Empfehlungen für die Gestaltung eines kultursensiblen Umfelds in Alters- und Pflegeinstitutionen erarbeitet werden, welche den – von Fachleuten geforderten – transkulturellen Wandel in Pflegeeinrichtungen unterstützen.

Approche

Zwei Wohngruppen des Alterszentrums (kultur-spezifische und nicht-kulturspezifische «Schweizer Kultur»-Wohngruppe) werden in Bezug auf Kommunikationsmassnahmen, gestalterische Kriterien und Lebensqualität der Bewohner*innen miteinander verglichen. Zur Situationserfassung werden quantitative und qualitative Methoden verwendet: - Die Raumanalyse und Erhebung der Lebensqualität werden mittels strukturiertem Fragebogen und offenen vertiefenden Interviewfragen durchgeführt. Zur gezielten Vertiefung und Erweiterung der in den Interviews gewonnen Erkenntnisse werden weitere qualitative Erhebungsverfahren angewandt: - Designanalyse der Visuellen Kommunikation - Einsatz von Cultural Probes (Gaver et al. 1999) - Die Bewohner*innen beider Wohngruppen nehmen an partizipativen Workshops teil.

Résultat

Die Ergebnisse der strukturierten Befragung ergaben, dass die Bewohner*innen ihre Lebensqualität im Altersheim grundsätzlich positiv einschätzen. Der offene Teil der Befragung zeigt die Ambivalenz der Teilnehmenden, wenn sie vom Leben im Heim erzählen. Die Möglichkeit der individuellen Gestaltung der Zimmer wird geschätzt. Die Nutzung der Räumlichkeiten hängt stark von der Mobilität der Bewohner*innen ab. Ebenso wirkt sich das Gefühl von Sicherheit auf die Raumnutzung aus.

Perspectives

Das interdisziplinäre Projekt und die daraus resultierenden Erkenntnisse dienten als Grundlage für das SNF-Projekt «CommuniCare».