Durch Wände und Wellen im Kino Rex

Zehn Studierende des Bachelors Sound Arts und Masters Contemporary Arts Practice mit Vertiefung Sound Arts hatten am Playtime 2024 die Möglichkeit, ihre Arbeiten im Kino REX zu präsentieren.

Steckbrief

  • Student*in Didier Harb, Ananda Schürch, Samina Sofia Molfetta, Mira Pozzi, Vincent Martinez, Golce, Minami Saeki, Tjefin Fankhauser, Laure Federiconi, Dominic Denz
  • Studiengang

Fachliche Begleitung

Playtime ist seit 2018 ein jährlich stattfindendes Festival der Musikstudiengänge der Hochschule der Künste Bern. Arbeiten von Studierenden stehen dabei im Zentrum. Für die Ausgabe im Jahr 2024 konnte die HKB eine Kooperation mit dem Kino REX eingehen. Dabei wurden Arbeiten von Bachelor und Master Sound Arts Studierenden präsentiert, die in einem internen Wettbewerb 2023 ausgewählt und für das Kinoformat aufbereitet wurden.

Ob abstrakte Form und Farbverläufe, kitschig überdrehte Verweise auf die Geschichte der Malerei oder eigenwillig musikalisch unterlegte medizinische MRI-Bilder: Die audiovisuellen Arbeiten der Master- und Bachelor-Studierenden faszinierten das Publikum am 25. Januar im Arthouse Kino REX.

Begleitung:

Andrea Gohl, Teresa Carrasco, Ellen Fellmann, Benoit Piccand, Robin Meier, Peter Kraut

Didier Harb: Abyss

Flackerndes Bild, wabernde Klänge. Abyss fokussiert sich auf das Unbeständige, das Diffuse, das Unklare, das nicht ganz Deutliche in Bild und Ton. Frei in seiner eigenen Begrenzung pulsiert und bewegt es sich in einem Spiel mit Schärfe, Simultanität, Lichtreflektionen und verschiedenen, sich abwechselnden Farb- und Klangkomponenten.

Mentor*innen: Ellen Fellmann und Benoît Piccand für Mixing & Mastering

Laure Federiconi: Déjeuner sur l’herb

Player 1 and Player 2 are having a lovely afternoon in the park. The only painting in question has the colors of digestion, of a game that goes on forever. And in the midst of the indigestion, new textures emerge. The soundtrack, too, has had too much sun. Yes, Déjeuner sur l’herbe is a long sunbathing session in which no one wins and no one loses.

Mentor*innen: Andrea Gohl, Michael Harenberg and Benoît Piccand for Mixing & Mastering. Starring Jean-Baptiste Grasset

Tjefin Fankhauser: INSIDE

«Sie dürfen sich keinesfalls bewegen», sagt mir der Arzt. «Die Spritze muss äusserst präzise eingeführt werden, sie geht mitten ins Gelenk!». Der Fragebogen, den ich ausfüllen musste, macht nochmals Runde in meinem Kopf. Ich probiere nicht an die 1% der Fälle zu denken, wo etwas schiefgeht und schliesse die Augen. Nach der Spritze gehe ich in den nächsten Raum, lege mich auf die Bahre und langsam fahre ich  in die Röhre...  

Mentor*innen: Robin Meier und Benoît Piccard für Mixing & Mastering

Vincent Martinez: Fantasy Of Leaving

Fantasy Of Leaving takes place in two locations simultaneously and describes the cinematic change between V's previous and new surroundings in a non-linear order. Dry shots of already familiar nature from location A flow into continuous ambient sequences. Location B unlocks new terrain for V.

Mentor*innen: Robin Meier, Ellen Fellmann und Benoît Piccand for Mixing & Mastering

Golce: Metal Machine Music - Golem's Resonance

Golem’s resonance is an audio-visual composition influenced by musique concrete and industrial music. It reflects a duality the synthetic maintains with the real. Our body stores frequencies and vibrations – an archive made of flesh, bones and blood. The golem reflects our spiritual and technological abilities, but also our limitations. What are our creative abilities versus God? Is imagination creation itself?

Mentors: Teresa Carrasco, Michael Harenberg, Robin Meier and Benoît Piccand for Mixing & Mastering

Ananda Schürch: Mikrokosmos

Vom Urknall bis zum Wurm erzählt sich in Bild und Klang eine Reise durch die Zeit. Mikroskopische Texturen und mehrschichtige Klangflächen fliessen ineinander und schaffen einen Mikrokosmos. So wie der Wurm der plötzlich im Moos gefunden wurde, kann der Zufall schöpferische Kräfte bergen. Murmeln und Staub werden zu Sternen und Kometen, Öl und Wasser zu glühendem Magma.

Mentor*innen: Lilian Beidler als Kompositionskontrolle und Benoît Piccand für Mixing & Mastering

Dominic Denz: Rift

Rift by Plastic Data: A surreal interplay of image and sound, where digital reality shatters into fragments. In this shimmering dimension, the boundaries of the recognizable blur, and the familiar becomes unsettling. / Rift von Plastic Data: Ein surreales Zusammenspiel von Bild und Ton, in dem die digitale Realität in Fragmente zerbricht. In dieser schimmernden Dimension verschwimmen die Grenzen des Erkennbaren und das Vertraute wird beunruhigend.

Mentor*innen: Michael Harenberg, Robin Meier und Benoît Piccand für Mixing & Mastering

Mira Pozzi: Sensory Discord

Sensory Discord bietet ein ungewöhnliches Kollektiverlebnis, indem es die Sinne herausfordert und Fragen zu Langeweile, Spannung und Sinnlosigkeit aufwirft. Verschiedene Materialeigenschaften teilen eine ähnliche Ästhetik, und die Gleichzeitigkeit von Stabilität und Instabilität wird betont. Die Welt verliert ihre Ordnung, wird zur Metapher für eine sinnlose und schwer zu ertragende Realität. Sensory Discordlädt dazu ein, sich darauf einzulassen und in Trance zu versinken oder sich zu fragen, warum man diese Langeweile aushalten soll.

Mentor*innen: Ellen Fellmann, Cathy Van Eck, Robin Meier. Benoît Piccand für Mixing & Mastering, Stella Pozzi als Editing Assistant.

Minami Saeki: Through the wall

I have feelings that I cannot handle alone. But nonetheless I would like to keep them secret. Instead, I look for intimate communication that goes beyond words.

Mentors: Michael Harenberg, Andrea Gohl and Benoît Piccand for Mixing & Mastering, Samina Molfetta for starring, Fran Gremaud, Tobi Wittmann for technical advice.

Samina Sofia Molfetta: what waves can hear

«what waves can hear» ist ein audiovisueller Versuch, die Bewegtheit und Komplexität meiner ambivalenten Emotionen gegenüber dem Mittelmeer zu vermitteln. Im experimentellen Rahmen verlieren Bild und Klang durch optische und akustische Verfremdungen ihre Klarheit. Freiheit, Nostalgie, Ertrinken, Tod. Das Mittelmeer - η Mεσόγειος θάλασσα - wiegt tausende stimmtote Seelen und Körper in seinem blauen Schoss.

Mentor*innen: Benoît Piccand für Mixing & Mastering, Michael Harenberg, Andrea Gohl, Manuel Schüpfer, Amélie Bargetzi