Care@home

Für viele Behandlungen gilt das Spital als optimaler Behandlungsort. Studien zeigen aber, dass «Care@home»-Versorgungsmodelle ein wichtiges ergänzendes Angebot darstellen können. Dieser integrierte Ansatz ermöglicht eine Gesundheitsversorgung, die nicht nur patient*innenzentriert, sondern auch kosteneffizient, sicher, wirksam und nachhaltig ist. Im Kanton Bern wird derzeit unter der Federführung der Berner Fachhochschule (BFH) das Swiss Center for Care@home (SCC) aufgebaut.

Steckbrief

Ausgangslage

Die heutigen Diskussionen im Gesundheitswesen gleichen der Quadratur des Kreises: Auf der einen Seite soll der stetige Anstieg der Gesundheitskosten bei gleichzeitig  hoher Qualität der Gesundheitsversorgung gebremst werden. Auf der anderen Seite muss eine quantitativ und qualitativ steigende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen bei gleichzeitigen Ressourcenengpässen (Fachkräfte, Infrastruktur etc.) bewältigt werden. Diese Entwicklungen zeigen deutlich: Es braucht neue Wege im Gesundheitswesen.  

Diese weisen in Richtung einer integrierten Gesundheitsversorgung. Das Versorgungsmodell Care@home erfüllt diesen Anspruch. Patient*innen aller Altersstufen sollen zu Hause eine wirkungsvolle und effiziente pflegerische, medizinische und therapeutische Versorgung erhalten. Es werden derzeit drei Versorgungsmodelle unterschieden:  

  • die Aufenthaltsdauer in einem Spital verkürzen (early supported discharge) 

  • einen Spitalaufenthalt vermeiden (admission avoidance) oder 

  • eine engmaschige Gesundheitsversorgung in peripheren Regionen gewährleisten (timely access) 

Mit Care@home werden Patient*innen durch interprofessionelle Teams technologiegestützt gepflegt, therapiert und betreut. Die Patient*innen sollen dabei mindestens so gute Outcomes aufweisen, wie bei einem Spitalaufenthalt. 

Care@home ist international auch unter dem Begriff Hospital@home bekannt. 

Ziele

Im Kanton Bern wird derzeit unter der Federführung der Berner Fachhochschule das Swiss Center for Care@home aufgebaut. Dieses entwickelt pilotiert, implementiert und evaluiert integrierte Modelle für eine Gesundheitsversorgung zu Hause.

Das Kompetenzzentrum verfolgt folgende Ziele:  

  • Effektive Massnahmen gegen steigende Gesundheitskosten durch eine integrierte Versorgungskette über den gesamten Patient*innenpfad 

  • Sicherstellung einer kosteneffizienten Gesundheitsversorgung bei mindestens gleich hoher Versorgungs- und Lebensqualität der Patient*innen und Angehörigen im häuslichen Setting 

  • Förderung der intra- und interprofessionellen Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsberufe entlang des Patient*innenpfades 

FairCare: Betreuung zu Hause

Vorprojekt

Im Auftrag der Task Force Medizin und gestützt auf die Regierungsrichtlinien des Kantons Bern hat das Projektkernteam Care@home im Jahr 2023 das Konzept zur Entwicklung des gleichnamigen Kompetenzzentrums erarbeitet. Auf Basis dieses Konzepts empfiehlt die Task Force Medizin dem Regierungsrat den Aufbau und die Entwicklung des Kompetenzzentrums ab 2025. 

Vorgehen

Der Kanton Bern setzt Forschungs- und Entwicklungsanreize zum Thema Care@home an den Berner Forschungsinstitutionen mit Calls für anschubfinanzierte Projektideen. Die Forschungsprojekte leisten einen Beitrag zur Implementierung und Evaluierung von Care@home-Modellen. Im Jahr 2024 lag der Schwerpunkt auf dem Aufbau des Swiss Centers for Care@home. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit mit den Leadpartner*innen initiiert und weiter konkretisiert. Auch 2025 bleibt die enge Zusammenarbeit mit den Leadpartner*innen zentral. Forscher*innen der BFH erarbeiten gemeinsam mit ihnen in vier Arbeitspaketen die Grundlagen für die nachhaltige Entwicklung von Care@home-Modellen in der Schweiz.

Im Sommer 2025 wird bereits der 3. Call for Proposals lanciert, um die Entwicklung neuer Projektideen durch Anschubfinanzierungen zu fördern.

Darüber hinaus wird sich das Swiss Center for Care@home national und international an Fachevents und Kongressen und mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit positionieren.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.  

Geförderte Projekte

2. Call 2024

Die folgenden acht Projekte erhalten eine Anschubfinanzierung von maximal 50'000 Franken aus dem zweiten Call for Proposals.

Abstract

Die Krebsprävalenz in der Schweiz steigt, und Angehörige übernehmen oft zentrale Betreuungsaufgaben, sind jedoch stark belastet. Dies führt zu erhöhtem Stress und psychischen Erkrankungen, ins-besondere bei Angehörigen von Patienten im Palliativstadium. Zugangsbarrieren wie ein niedriger sozioökonomischer Status oder das Leben in ländlichen Regionen erschweren den Zugang zu unterstützenden Angeboten. Das Projekt zielt darauf ab, eine digitale E-Health-Anwendung zu entwickeln, die Angehörige psychosozial unterstützt, Überlastung reduziert und niedrigschwelligen Zugang zu Hilfsangeboten ermöglicht. Durch eine optimierte Betreuung können unnötige Spitaleintritte verhindert und eine engmaschige Gesundheitsversorgung sowohl in städtischen als auch peripheren Regionen sichergestellt werden.

Projektleiter*in

Prof. Dr. Alexander Wünsch, Leitung Psychoonkologie, Inselspital Bern

Projektbeteiligte

Dr. Monica Fliedner (Inselspital), Georgette Jenelten (Spitex Bern), Ursula Dolder (Spitex Bern), Luca Willi (AvanzaTec)

Abstract

Aufgrund der demografischen Entwicklung können Hausärzt*innen den Bedarf an dezentraler Betreuung kaum decken. Ambulante Spezialisierte Palliative Care (SPC) kann hier entlasten, da der Verbleib zuhause in palliativen Situationen oft von der Unterstützung durch Angehörige abhängt. Akute Verschlechterungen führen häufig zu Verunsicherung und unnötigen Spitaleinweisungen, die durch schnellen Kontakt zu Fachpersonen und proaktive Notfallplanung verhindert werden könnten. Vertrauen und Sicherheit zuhause sind zentral für das Gelingen von Palliative Care. Dieses Projekt fördert Videokonsultationen in der SPC, um Reisezeiten zu reduzieren und Patient*innen mit eingeschränkter Mobilität besser zu unterstützen. Angehörige und Patient*innen lernen den Umgang mit einem digitalen Kommunikationstool, das anschliessend zuhause genutzt wird.

Projektleiter*in

Maud Maessen, Postdoc Universitäres Zentrum für Palliative Care, Inselspital Bern & Institute of Social and Preventive Medicine (ISPM), Universität Bern

Projektbeteiligte

Prof. Dr. med. Steffen Eychmüller (Inselspital), Dr. Monica Fliedner (Inselspital), Dr. phil. Julia Rehsmann (BFH), Sabrina Gröble (BFH)

Abstract

Eine der grössten Herausforderungen im Care@home-Setting ist das Ernährungsmanagement (EM). Unzureichendes EM kann Mangelernährung begünstigen, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen wie erhöhten Komplikationsraten, längeren Spitalaufenthalten und häufigeren Wiedereinweisungen führt. Gleichzeitig stellt es eine Belastung für Patient*innen und Angehörige dar und mindert die Lebensqualität. Barrieren wie Zeitmangel, fehlende Handlungsanweisungen, mangelhafte Kommunikation und unzureichende Sensibilisierung erschweren ein interprofessionelles EM im ambulanten Bereich. Ziel dieses Projekts ist es, solche Barrieren zu identifizieren und innovative, praxisnahe Lösungen zu entwickeln. Es werden Bedarfe erfasst, der aktuelle Stand des EM analysiert und digitale sowie interprofessionelle Unterstützungsmöglichkeiten in einem Workshop diskutiert.

Projektleiter*in

Dr. Undine Lehmann, Studiengangsleiterin MSc Ernährung und Diätetik, Dozentin, Senior Scientist, Fachbereich Ernährung und Diätetik, Departement Gesundheit, Berner Fachhochschule

Projektbeteiligte

Katja Uhlmann (BFH), Sara Maria Hegi (FresuCare AG), Daniel Reichenpfad (BFH), Raphael Banz (Omanda)

Abstract

Es fehlt an evidenzbasiertem Wissen über soziale und räumliche Faktoren, die eine erfolgreiche Care@home-Versorgung beeinflussen, sowie an Tools zur Bewertung häuslicher Umfelder. Die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen stationärer und ambulanter Versorgung ist oft unkoordiniert, was Versorgungslücken und Doppelspurigkeiten verursacht. Patient*innen und Angehörige tragen meist die komplexe Koordination, oft ohne ausreichenden Überblick über verfügbare Angebote. Nach frühen Spitalentlassungen entstehen häufig Nachsorgeprobleme, die Wiedereintritte begünstigen und im Care@home-Setting verstärkt werden können. Ziel des Projekts ist die partizipative Entwicklung eines Tools, welches erlaubt Care@home frühzeitig und personenzentriert aufzugleisen, wobei soziale, räumliche und professionelle Anforderungen berücksichtigt und Versorgungslücken bestmöglich vermieden werden.

Projektleiter*in

Franziska Scheidegger-Balmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut Alter und angewandte Forschung und Entwicklung Ernährung & Diätetik, Departement Gesundheit, Berner Fachhochschule

Projektbeteiligte

Regula Blaser (BFH), Eva Soom Ammann (BFH), Tanny Helfer (BFH), Simon Schrämli (Spitex ReBoNo), Georgette Jenelten (Spitex Bern), Marion Burgener (Spitex Region Thun AG), Sabine Molls (Inselspital)

Abstract

Die Schweiz steht vor der Herausforderung einer alternden Bevölkerung und der steigenden Nachfrage nach häuslicher Pflege, insbesondere für Menschen mit Demenz. Mit jährlich rund 30’400 neuen Fällen, davon 5’000 im Kanton Bern, wächst der Bedarf an innovativen Versorgungsmodellen. Ziel des Projekts ist es, durch die Analyse von Koordinationsproblemen und Kommunikationslücken sowie die Entwicklung eines Prototyps für integrierte Demenzversorgung die Betreuung zu verbessern. Dies entlastet Angehörige und unterstützt Fachkräfte. Eine verbesserte professionsübergreifende Servicekoordination schliesst Wissenslücken und ermöglicht Care@home Bern, eine Vorreiterrolle in der sektorübergreifenden Versorgung einzunehmen und die Betreuung zu optimieren.

Projektleiter*in

Dr. Minou Afzali, Leitung Forschung, Swiss Center for Design and Health GmbH

Projektbeteiligte

Dr. Heinz Locher (Care at Home Schweiz GmbH), Dr. Kosta Shatrov (Spitex Schweiz), Esher Bättig (Spitex Schweiz), Prof. Dr. Sang-Il Kim (BFH)

Abstract

Etwa vier Prozent der Bevölkerung sind von Long Covid betroffen. Die Gesundheitsversorgung ist bislang unzureichend vorbereitet und vernetzt, um Betroffene und Angehörige optimal zu unterstützen. Studien zeigen, dass zusätzliche Strukturen und Angebote notwendig sind, um eine adäquate, personenzentrierte Versorgung zu gewährleisten. Digitale Gesundheitsinterventionen wie Apps, Telemedizin und Therapieplattformen könnten Zugang und Vernetzung verbessern sowie Fachpersonen entlasten. Allerdings fehlen Daten zur Nutzung dieser Angebote durch Betroffene und Fachkräfte. Das Projekt untersucht Zugänglichkeit, Akzeptanz, Sicherheit, Wirksamkeit und Bedienbarkeit digitaler Interventionen sowie Förderfaktoren und Barrieren. Ziel ist es, Empfehlungen für zukünftige Entwicklungen zu formulieren und die Versorgung zu optimieren.

Projektleiter*in

Prof. Dr. Mirjam Körner, Leitung Kompetenzzentrum Interprofessionalität, Co-Studiengangsleitung MSc Healthcare Leadership, Departement Gesundheit, Berner Fachhochschule

Projektbeteiligte

Prof. Dr. Maya Zumstein-Shaha (BFH), Kerstin Denecke (BFH), Chantal Britt (BFH), Karin Van Holten (BFH), Kimet Rashiti (Spitex Thun), Dominic Gorecky (SIPBB), Wolfgang Rieder (SIPBB)

Abstract

Das Projekt Rehabio zielt darauf ab, die Lebensqualität und Mobilität älterer Menschen durch eine digitale Begleitanwendung zu verbessern. Diese kombiniert Telemedizin und Telephysiotherapie, um personalisierte Betreuung und Überwachung zu ermöglichen sowie die Kommunikation zwischen Patient*innen, Fachkräften und Pflegeeinrichtungen zu fördern. Angesichts steigender Sturzverletzungen (+38 % bis 2034) und unzureichender Präventionsmethoden adressiert Rehabio die Folgen wiederkehrender Stürze und die Überlastung des medizinischen Personals. Das Projekt stärkt die Prävention nach Rehabilitation, indem es ältere Menschen befähigt, aktiv an ihrer Gesundheitsversorgung teilzunehmen.

Projektleiter*in

Prof. Dr. Johannes D. Bastian, Chefarzt, Leiter Orthogeriatrie, Co-Leiter Hüfte und Becken, Universitätsklinik für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, Inselspital

Projektbeteiligte

Silviya Ivanova (Inselspital), Prof. Dr. Heiner Baur (BFH), Prof. Dr. Dr. Slavko Rogan (BFH), Chris Gugl (Evoleen AG), Marcel Wüthrich (Evoleen AG), Sophia Mardin (Evoleen AG)

Abstract

Das Projekt untersucht die Finanzierung und Vergütung von Care@home-Modellen in der Schweiz, um nachhaltige Strukturen für qualitativ hochwertige und kosteneffiziente Gesundheitsleistungen zu entwickeln. Derzeit werden C@h-Modelle, die stationäre und ambulante Versorgung während akuter Krankheitsphasen verbinden, meist nur durch Pilotprojekte finanziert. Es fehlt an einer einheitlichen Definition von C@h-Leistungen, klaren Vergütungsmodellen und einer Integration ins Gesundheitssystem. Das Projekt analysiert bestehende Modelle, Kostenstrukturen und internationale Ansätze. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für die langfristige Finanzierung und Integration von C@h in Bern zu erarbeiten, um die Patient*innenversorgung zu verbessern und das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten.

Projektleiter*in

Dr. oec. publ. Katharina Blankart, Leiterin Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik, Departement Gesundheit, Berner Fachhochschule

Projektbeteiligte

Dr. Kosta Shatrov (Spitex Schweiz), Esther Bättig (Spitex Schweiz), Severin Pöchtrager (Swiss Hospital at Home Society), Eva Blozik (SWICA)

1. Call 2024

Die folgenden Projekte erhalten 2024 eine Anschubfinanzierung von maximal 50'000 Franken aus dem ersten Call for Proposals.

Abstract

Perinatale psychische Erkrankungen (PPE) stellen weltweit ein erhebliches Gesundheitsproblem dar. Die Prävalenz in den westlichen Industrieländern liegt bei 20%, in der Schweiz sind etwa 17% der Mütter betroffen. Rechtzeitige Interventionen sind entscheidend für die Minimierung negativer Folgen. Leitlinien empfehlen, in Fällen, in denen eine Behandlung notwendig ist, eine Trennung von Mutter und Kind zu vermeiden und plädieren für gezielte Massnahmen zur Stärkung der Mutter-Kind-Bindung. Die begrenzte Verfügbarkeit psychiatrischer Kliniken, die Mutter-Kind-Plätze in der Schweiz anbieten, und Zugangsbarrieren wie lange Wartezeiten und fehlende Kinderbetreuung wurden als Probleme identifiziert. Die häusliche Betreuung hat das Potenzial, Barrieren abzubauen und den Familienzusammenhalt zu fördern. Das Projekt zielt auf die Entwicklung und Umsetzung eines interprofessionellen Care@home-Dienstes für die Zeit nach der Geburt ab, um den rechtzeitigen Zugang für von PPE betroffene Personen zu verbessern.

Projektleiter*in

Kristina Adorjan (UPD)

Projektbeteiligte

Lena Sutter (Frauenklinik Inselspital), Eva Cignacco (BFH), Sebastian Walther (UPD), Franziska Schlensog-Schuster (UPD), Anna Hegedüs (BFH), Jessica Soldati (Inselspital), Annika Redlich (Verein Postpartale Depression CH), Holger Litzenburger (swiss center for design and health SCDH AG)

Link zum Projekt

Häusliche Nachsorge von Frauen mit psychischen Belastungen nach der Geburt

Abstract

Hospital at Home (HaH) ist eine für die Schweiz neue Versorgungsform, welche die Patientenautonomie fördern soll. Bisher ist unklar, welche Indikatoren geeignet sind, um Qualität, Sicherheit, Zufriedenheit und Kosteneffizienz von HaH-Modellen darzustellen und zu evaluieren. Anhand von Workshops und durch engen Austausch zwischen der BFH, der Swiss Hospital at Home Society (SHaHS) und drei aktiven HaH-Anbieter*innen (Klinik Arlesheim, Spital Zollikerberg, Hospital@Home-AG) sollen Konzepte zur Generierung von vergleichbaren Daten entwickelt werden (u.a. beruhend auf dem vorhandenen Entwurf eines Minimal Data Sets). Zudem sollen Anforderungen an Technologien für einen optimalen Informationsfluss erfasst werden. Ziel ist es, in drittmittelgeförderten Projekten die Evaluations- und Qualitätssicherungskonzepte zu pilotieren und implementieren. Damit sollen Gelingensbedingungen der HaH-Versorgungsform definiert und ein Beitrag zu deren Integration im Schweizer Gesundheitswesen geleistet werden.

Projektleiter*in

Caroline Schneider (BFH)

Projektbeteiligte

Severin Pöchtrager (Swiss Hospital at Home Society SHaHS), Werner Vach (Arbeitsgruppe Forschung SHaHS), Tobias Müller (BFH), Thomas Bürkle (BFH), Friederike J.S. Thilo (BFH)

Link zum Projekt

Hospital at Home Versorgungsmodelle - Evaluation und Qualitätssicherung

Abstract

Bei Patient*innen mit chronischen Erkrankungen steht in der stationären Rehabilitation die Verbesserung der Aktivität und Partizipation im Vordergrund. Nach rund drei Wochen Therapie und Pflege werden die Patient*innen nach Möglichkeit in ihr häusliches Umfeld entlassen. Durch die Herausforderungen im Alltag verlieren Ziele zur Lebensstiländerung leicht die Priorität. Eine Verschlechterung der Erkrankung und Rehospitalisierung sind mögliche Folgen. Künstliche Intelligenz und grosse Sprachmodelle wie GPT-4 haben das Potential zu skalierbaren und dennoch hoch individualisierten eHealth-Applikationen. Ein Reha@home-Versorgungsmodell, das eine solche Applikation nutzt, soll den Übergang vom stationären ins ambulante Setting optimieren und damit Wiedereintritte verhindern.

Dieses Projekt soll 1. den Bedarf eines Reha@home-Modells nach stationärer Reha untersuchen, 2. exemplarisch aufzeigen, wie Sprachmodelle integriert werden könnten und 3. eruieren, welche Grenzen der Implementierung aktuell gesetzt sind.

Projektleiter*in

Thimo Marcin (Berner Reha Zentrum)

Projektbeteiligte

Matthias Wilhelm (Zentrum für Rehabilitation und Sportmedizin), Kai-Uwe Schmitt (Akademie-Praxis-Partnerschaft BFH - Insel Gruppe), Undine Lehman (BFH), Karin Haas (BFH), Barbara Solenthaler (Departement Informatik ETH Zürich), Rafael Wampfler (Departement Informatik ETH Zürich)

Link zum Projekt

RehaBot – KI als Schnittstelle zwischen Patient*innen und Reha-Fachleuten

Abstract

Die Dichte der medizinischen Grundversorgung nimmt vor allem in ländlichen Gebieten zunehmend ab. Einerseits durch den drastischen Rückgang von Hausarztpraxen, andererseits durch die Zunahme von Teilzeitangestellten, die weniger bis keine Wochenend- oder Nachtdienste leisten. Die klassischen Hausarztbesuche werden dadurch seltener.
Um auch in Zukunft eine gute ambulante Grundversorgung zu gewährleisten, werden in diesem Projekt Alternativen gesucht. Der Einsatz neuer telemedizinischer Dienstleistungen könnte den Fachkräftemangel abfedern und die interprofessionelle Zusammenarbeit fördern. Neue Labordiagnostik in Kombination mit einer für alle Akteure zugänglichen Gesundheitsdatenplattform könnte ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sein. Ein konkreter Anwendungsfall sind Hausarztbesuche in Pflegeheimen durch Spitalangestellte. Einzelne Pilotprojekte, so auch im Emmental, gehen dieses Thema pragmatisch an und nutzen bereits telemedizinische Technologien. Eine ganzheitliche Betrachtung und Analyse der kritischen Versorgungssituation mit konkreten umsetzbaren Lösungsvorschlägen fehlt derzeit noch.

Projektleiter*in

André Leuenberger (Post CH Kommunikation AG)

Projektbeteiligte

Robert Escher (Spital Emmental), Thomas Bürkle (BFH), Theodor Wilhelm (Post-Sanela Health AG), Michael Flynn (Roche Diagnostics International AG)

Abstract

Elektronische medizinische Geräte, die künstliche Intelligenz (KI) nutzen, um akute Herzinsuffizienz (AHI) vorherzusehen, können dazu beitragen, betroffene Patient*innen zu betreuen und Krankenhausaufenthalte und Rehospitalisierungen zu vermeiden. Dieses Projekt bewertet die Durchführbarkeit der Fernüberwachung mithilfe von KI-Algorithmen und untersucht die Zufriedenheit von Patient*innen und Gesundheitsfachpersonen. Die Pilotstudie wird AHI-Patient*innen einschliessen, die in die Notaufnahme oder in die medizinische Abteilung eingeliefert und mit CSS-WARD-Geräten (prädiktives KI-Tool zur frühzeitigen Alarmierung bei Verschlechterung) zur Überwachung nach Hause entlassen werden. Das Projektteam sammelt so Pilotdaten, die es ermöglichen, zusätzliche Mittel für eine prospektive, randomisierte Studie zu beantragen, um die Wirksamkeit der Fernüberwachung von AHI-Patient*innen unter Einsatz von KI in der häuslichen Pflege zu belegen.

Projektleiter*in

Maria Wertli (Inselspital, Unibe, KSB)

Projektbeteiligte

Marco Fernandes (Réseau de l’Arc), Aurore Maggiotto (Réseau de l’Arc), Muriel Maeder (Réseau de l’Arc), Christian Meyhoff (Wireless Assessment of Respiratory and circulatory Distress WARD)

Abstract

Im Rahmen dieses Projekts entsteht ein Service Blueprint für die Schweizer Care@home Initiative. Ein Service Blueprint ist eine visuelle Ist-Analyse, die das Zusammenspiel verschiedener Servicekomponenten (Personen, Tools, Prozesse) darstellt. Aktuell fehlt es in der Schweiz an einem einheitlichen C@h-Wissenskorpus. Viele Gesundheitsorganisationen entwickeln isoliert eigene Konzepte, wobei Erfahrungen und Wissen grösstenteils intern geteilt werden. Es mangelt an Best Practices und zugänglichen Informationen.
Ziel des Projekts ist die Analyse von Informationsprozessen verschiedener C@h-Anbieter und die Bereitstellung der Erkenntnisse für alle Stakeholder. Dies unterstützt die Entwicklung und Nachhaltigkeit solcher Modelle und schafft Grundlagen für ein Folgeprojekt. Als Folgeprojekt ist die Entwicklung einer C@h-Lernplattform geplant, um Unsicherheiten von Patient*innen zu minimieren, die Weiterbildung von Fachpersonal zu optimieren und das Vertrauen in neue Behandlungsformen zu stärken.

Projektleiter*in

Minou Afzali (SCDH AG)

Projektbeteiligte

Sereina Soldner (hospitales – wir ermöglichen hospital at home), Sang-Il Kim (BFH), Bernhard Probst (LerNetz AG), Emma Nadol (SCDH AG), Sulayla Karadeniz (BFH)

Weiterbildungsangebot

Leadpartner*innen

Für den Aufbau und die Etablierung des Swiss Centers for Care@home arbeitet die BFH mit zahlreichen Leadpartner*innen zusammen, d.h. mit Spitälern, Spitex-Organisationen, Institutionen für Rehabilitation oder das Alter, Verbänden, Krankenversicherungen sowie Unternehmen aus dem Pflege-, Medizin- und Medizinalbereich.

Bislang haben über 60 Leadpartner*innen mit einem Letter of Intent den Bedarf an einem solchen Swiss Center for Care@home sowie ihr Interesse an einer Zusammenarbeit zugesichert, unter anderem:

Artiset-Curaviva Logo
gesund i.E. Logo
Insel Spital Notfall Logo
Medi24 Logo
Swiss Center for Design and Health Logo
Spitex Swiss
Spitex Bern Logo
Visana Logo
Spital Emmental Logo
Spital STS AG
Roche Logo
netzwerk gesundheit
Spitex Region Thun AG
Domicil Bern Logo
ImpactHub Bern
Klinik Arlesheim Logo
Post Logo
Sitem Insel
Spitex Verband Kanton Bern
FresuCare Caring at home
Omanda Medical Nutrition
Adullam Spitäler Pflegezentren
Logo restful
Domo Health Logo
InnocareProject Logo
Lindenhof Gruppe Logo
Reseau de l arc Logo
Swiss Hospital at Home Society
Spitex Aemme Plus Logo
Spitalzentrum Biel-Bienne Logo
Xundheitszentrum Wengen Logo
Logo LerNetz
Post Sanela Health Logo
Logo Dedica
FMC Logo