Berufsbeistandschaften gezielt weiterentwickeln
Für den Schweizerischen Verband der Berufsbeistandspersonen überprüfen wir, wie die Empfehlungen für Berufsbeistandschaften der Konferenz für Kindes und Erwachsenenschutz umgesetzt werden. Daraus leiten wir Entwicklungsmassnahmen ab.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Soziale Arbeit
- Institut(e) Institut Kindheit, Jugend und Familie
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit (geplant) 01.10.2024 - 31.10.2025
-
Projektleitung
Prof. Dr. Emanuela Chiapparini
Vanda Wrubel
Daniela Willener -
Projektmitarbeitende
Prof. Dr. Claudio Domenig
Prof. Dr. Dorian Kessler
Pascale Keller - Partner Schweizerischer Verband der Berufsbeistandspersonen
- Schlüsselwörter KOKES-Empfehlungen, Kindes- und Erwachsenenschutz, Berufsbeistandschaften, SVBB, Monitoring, Quantiative und qualitative Forschung
Ausgangslage
Die Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz (KOKES) hat im Juni 2021 Empfehlungen zur Organisation und Weiterentwicklung von Berufsbeistandschaften veröffentlicht. Mit den Empfehlungen wird das Ziel verfolgt, die Unterstützung der schutzbedürftigen Personen zu verbessern, indem die Arbeitsbedingungen für Berufsbeistandspersonen optimiert werden. Die Empfehlungen fordern, dass die Organisation von Berufsbeistandschaften durch die zuständigen Stellen überprüft und gegebenenfalls angepasst wird. Der formulierte Sollzustand soll innerhalb von 10-15 Jahren in der gesamten Schweiz erreicht werden. In der Praxis zeigt sich, dass je nach Amt, Gemeinde und Kanton unterschiedliche Handlungsfelder für die Weiterentwicklung zu erkennen sind. Relevante Eckwerte für Berufsbeistandschaften in Bezug auf die Umsetzung sind unter anderem die eigene Grösse, die Art der Polyvalenz, Regelung des innerkantonalen Finanzausgleichs, Fallpauschalen und Ressourcenannahmen pro Fall, Qualitätsvorgaben, interne Prozesse, die Ausgestaltung des eigenen Handlungsspielraums, die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern sowie die Versorgungslandschaft in Bezug auf vorgelagerte Dienstleistungen. Mit dem vorliegenden Projekt untersuchen wir im Auftrag des Schweizerischen Verbands der Berufsbeistandschaften (SVBB) erstmalig den schweizweiten Stand der Entwicklung. Die Ergebnisse aus dem Monitoring bieten eine wichtige Grundlage zur Weiterentwicklung und Umsetzung der KOKES-Empfehlungen.
Vorgehen
Im Projekt wird eine systematische quantitative Evaluation mit einem qualitativen Vertiefungsmodul angewandt. Die Grundlage für die Befragung bilden die KOKES-Empfehlungen. Diese werden in einem ersten Schritt operationalisiert und in messbare Indikatoren überführt. Ausgehend davon wird ein Fragebogen für die Online-Befragung erstellt. Im Anschluss findet die schweizweite Online-Befragung ausgewählter (Kontakt-)Personen jeder Berufsbeistandschaft der Schweiz statt. Nach Erhebung der Daten werden diese mittels einer Statistik-Software ausgewertet. Ergänzend zu den erhobenen Daten aus der quantitativen Umfrage wird eine qualitative Befragung bei ausgewählten Expert*innen durchgeführt, um die quantitativen Ergebnisse zu komplementieren und zu validieren. Die gesamthaften Befunde (mit Blick auf die Zeitspanne von der Einführung der KOKES-Empfehlungen bis zum Ist-Zustand im Frühling 2025) sowie die Empfehlungen zur Weiterentwicklung werden in Form eines Monitoringberichtes zuhanden des Auftraggebers formuliert. Zudem präsentiert das BFH-Team gemeinsam mit dem Auftraggeber die Ergebnisse im Rahmen eines Referats oder Workshops an der Mitgliederversammlung des SVBB im 2025.