From mindless to mindful
Infinite Scroll fördert übermässigen Konsum der sozialen Medien. Dieses Projekt untersucht Micro-Boundaries—kurze, gezielte Pausen im Scrollen—die den automatischen Fluss unterbrechen und eine bewusstere Nutzung sozialer Medien fördern.
Steckbrief
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Beteiligte Departemente
Technik und Informatik
Wirtschaft - Institut(e) Institut Digital Technology Management
- Strategisches Themenfeld Themenfeld Humane Digitale Transformation
- Förderorganisation BFH
- Laufzeit (geplant) 15.11.2024 - 31.12.2025
- Projektleitung Nicole Küffer
Ausgangslage
Soziale Medien ziehen Milliarden von Menschen an – in der Schweiz nutzen rund 78 % der Bevölkerung diese Plattformen. Um die Aufmerksamkeit von Nutzern möglichst lange zu binden, setzen Anbieter auf raffinierte Mechanismen wie Infinite Scroll (IS), das Inhalte endlos nachlädt (z. B. TikTok, Instagram). Dies versetzt Nutzer in einen Flow-Zustand, in dem sie das Zeitgefühl verlieren und unbewusst weiterscrollen. Studien zeigen, dass dies Stress, süchtiges Verhalten und verringertes Wohlbefinden auslösen kann. Klassische Selbstkontroll-Tools wie Bildschirmzeit-Limits setzen auf starre Begrenzungen, die oft frustrieren, da sie auch sinnvolle Nutzung einschränken und daher häufig deaktiviert werden. Unser Projekt erforscht eine alternative Lösung: Micro-Boundaries. Statt den Zugang vollständig zu blockieren, integrieren wir gezielte Ladeverzögerungen, die das automatische Scrollen kurz unterbrechen. Diese kleinen Pausen ermöglichen bewusste Reflexion, ohne die Autonomie einzuschränken. Basierend auf der Selbstbestimmungstheorie untersucht unsere Studie, ob solche Designinterventionen Nutzern helfen, ihre Social-Media-Nutzung besser zu steuern. Durch die Analyse von Verhaltens- und emotionalen Reaktionen bewerten wir den Einfluss dieser Massnahme auf Nutzungsverhalten und digitales Wohlbefinden.