Künstlerische Praktiken im Exil
Die Studie untersucht, wie sich das Schweizer Exil auf das Selbstverständnis und die Kunst kurdischer und ukrainischer Künstler*innen auswirkt und fragt nach ihrem Einfluss auf die Schweizer Kulturlandschaft.
Steckbrief
- Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
- Weitere Departemente Soziale Arbeit
- Institut(e) Institut Praktiken und Theorien der Künste
- Forschungseinheit(en) Künstlerische Selbstkonzeptionen
- Strategisches Themenfeld Themenfeld Caring Society
- Förderorganisation BFH
- Laufzeit (geplant) 01.07.2024 - 31.12.2025
- Projektverantwortung Dr. Darija Davidovic
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Projektleitung
Dr. Darija Davidovic
Dr. Orhan Kaya
Ausgangslage
Wie beeinflusst das Schweizer Exil die künstlerische Produktion? Das Projekt untersucht, wie kurdische und ukrainische Künstler*innen, die vor Krieg und Repressionen geflohen sind, ihr Selbstbild und ihre Arbeit im Exil gestalten. Es erforscht ihren Einfluss auf die Schweizer Kulturlandschaft und ihre Interaktionen mit Schweizer Institutionen. Zudem wird berücksichtigt, wie neben dem Exil auch soziale Faktoren wie Klasse, Geschlecht und Ethnizität die künstlerischen Prozesse beeinflussen.
Vorgehen
Im Mittelpunkt der Studie stehen Erzählungen und Perspektiven von kurdischen und ukrainischen Künstler*innen, die im Schweizer Exil leben und arbeiten. Durch eine umfassende Literaturrecherche und narrativen Interviews, zielt das Projekt darauf ab, die unterschiedlichen Exilerfahrungen und deren Auswirkungen auf den künstlerischen Prozess zu erfassen. Mithilfe der persönlichen Geschichten versucht die Studie, die unterschiedlichen Auswirkungen von Exil auf die künstlerische Produktion zu entschlüsseln. Zudem werden Analysen exemplarischer Kunstwerke durchgeführt, die in Beziehung zu den Interviews gesetzt werden, um den Einfluss von Exil auf ästhetische Prozesse zu diskutieren. Wesentlich für unsere Forschung ist auch ein postkoloniales Verständnis von Exil: Exil wird als komplexes Phänomen verstanden, das durch historische Faktoren wie Imperialismus, Migration und politische Unterdrückung beeinflusst wird. Dieser Ansatz ermöglicht eine umfassende Analyse der Auswirkungen von Exil auf künstlerische Produktionsprozesse. Die Untersuchung zielt darauf ab, die verschiedenen Auswirkungen des Exils in der Schweiz auf die künstlerische Produktion kurdischer und ukrainischer Künstler zu erforschen, und dient als Wegweiser, um zu beleuchten, wie Migration und Exil ihren künstlerischen Ausdruck beeinflussen.
Ergebnisse
Die Bedeutung dieser Forschung geht über den akademischen Diskurs hinaus und zielt darauf ab, ein kulturelles Verständnis und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Hierzu organisieren wir Workshops sowie Publikationen und Projekte, die mit lokalen Künstlern und Aktivisten entwickelt werden. Indem wir migrantische Gemeinschaften, Künstler*innen, Akademiker*innen und die breite Öffentlichkeit zusammenbringen, wollen wir Räume für Austausch, Reflexion und das Feiern von Vielfalt schaffen. Durch diese Bemühungen strebt unsere Forschung nicht nur danach, unser Verständnis von Migration und Kunst zu verbessern, sondern auch ihr transformatives Potenzial für den Aufbau einer integrativeren und solidarischeren Gemeinschaft zu nutzen.