Visualisierung OGD
Datenvisualisierung zwischen kritischer Auseinandersetzung und experimentellem Ausloten von Modellen. Eine Aufbereitung des Untersuchungsfeldes Open Government Data aus der Anbieter- und Nutzerperspektive.
Steckbrief
-
Beteiligte Departemente
Hochschule der Künste Bern
Wirtschaft - Institut(e) Institute of Design Research
- Forschungseinheit(en) Knowledge Visualization
- Förderorganisation BFH
- Laufzeit 01.01.2014 - 31.10.2015
- Projektleitung Daniel Schoeneck Stauffer
-
Projektmitarbeitende
Christoph Stähli Weisbrod
Roman Hosang
Jérôme Brugger
Johann Jakob Fehr
Prof. Dr. Reinhard Riedl
Marianne Fraefel -
Partner
Schweizerisches Bundesarchiv
Opendata.ch - Swiss Chapter of Open Knowledge
Weita Service AG
Geschäftsstelle Digitale Verwaltung Schweiz - Schlüsselwörter Verwaltung, Partizipation, Transparenz, Offene Daten, Open Data, Datenvisualisierung
Ausgangslage
Informationsdienstleistungen, die aus offenen Daten hervorgehen, erfordern ein breites Spektrum an Fähigkeiten und technologischen Methoden. Dies führt oft zu einem einseitigen Fokus auf den technischen Innovationsaspekt und geht zu Lasten einer klaren gestalterischen Aussage, Das Forschungsprojekt bündelt daher zwei Perspektiven: Die Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften untersuchen die Nutzung der zur Verfügung gestellten Daten vor allem auf der Grundlage der Anbieter und Verwerter. Das Kommunikationsdesign analysiert hingegen den offenen Zugang zu Behördendaten auf visueller Ebene und beschreibt den Wertschöpfungsprozess damit aus der Nutzerperspektive. Auf diese Weise werden Visualisierungskontexte, gestalterische Entscheidungen und Datenmodelle erstmals in einem gemeinsamen Zusammenhang beschrieben.
Vorgehen
Gegenstand der Untersuchung ist die heutige Visualisierungspraxis sowohl in der OGD-Nutzung als auch in der öffentlichen Datenvisualisierung durch Behörden. Hierfür werden praktische Beispiele, Beiträge aus der Theorie, wissenschaftliche Arbeiten, veröffentlichte Vorträge und politische Aussagen vergleichend analysiert. Zuerst wird überblicksweise der Bedarf erhoben: Die wichtigen Zielgruppen und die besonderen Bedürfnisse dieser Gruppen werden identifiziert. Als Basis hierfür dienen die Auslegeordnung, die Hypothesen und die Fallbeispiele aus der Untersuchung der Visualisierungspraxis. In einem weiteren Schritt werden zwei prototypische Visualisierungen erarbeitet – beide auf konzeptioneller Ebene, eine davon als Software-Prototyp. Sie werden auf der Basis der Auslegeordnung und der Zielgruppenanalyse entworfen, mit konkreten Nutzerinnen und Nutzern getestet und nach der Rahmenstruktur der Auslegeordnung dokumentiert. Die Datenbereitstellung sowie die Verwertung der visuell und anderweitig aufbereiteten Daten wird als Prozess generisch beschrieben und kritisch reflektiert.
Ergebnisse
Mit Blick auf das Kommunikationsdesign soll das Projekt Wissensgrundlagen für die datengetriebene Visualisierung in Printmedien und in interaktiven Anwendungen bereitstellen. Der offene Zugang zu Behördendaten wird auf visueller Ebene erforscht und hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit beurteilt. Die Verwaltungsbehörde erhält ein besseres Verständnis über die Verwerterinnen und Verwerter ihrer Daten. Zudem werden die Qualitätsanforderungen aus Sicht des Kommunikationsdesigns ersichtlich. Medienunternehmen erhalten einen Überblick über die OGD-Landschaft und die möglichen Instrumente für einen Nutzung der Daten im journalistischen Kontext. Sie können bestehende Lücken zwischen verfügbaren und erforderlichen Kompetenzen im Bereich der Visualisierung identifizieren und sich über neue Angebote profilieren. So können alle beteiligten Intermediäre neue Möglichkeiten für die Erfüllung ihrer Aufgaben erschliessen und neue Angebote zuhanden ihrer Klientel entwickeln.