PPKS-2 (Punkt, Punkt, Komma, Strich)
Das Projekt untersucht Lehr- und Lernszenarien und die daraus abgeleiteten Fördermaterialien, die blinde und hochgradig sehbehinderte Kinder in Vorschulalter auf den Erwerb der Brailleschrift vorbereiten.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institute of Design Research
- Forschungseinheit(en) Social Design
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit 01.01.2013 - 31.05.2015
- Projektleitung Fabienne Meyer
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Projektmitarbeitende
Martin Gaberthüel
Frank Laemers -
Partner
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Stiftung für blinde- und sehbehinderte Kinder und Jugendliche, Zollikofen
Schweizerische Bibliothek für Blinde-, Seh- und Lesebehinderte - Schlüsselwörter Blindenpädagogik, Design, Blind, Vorschulalter, Fördermittel, Braille, sehendes Umfeld
Ausgangslage
Auf dem aktuellen Lehrmittelmarkt sind keine Fördermaterialien für den privaten Erwerb erhältlich, die den Lernbedürfnissen blinder und hochgradig sehbehinderter Kinder im Vorschulalter gerecht werden. Sehende Kinder erwerben bereits vor Schulbeginn die sensorischen und kognitiven Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb. Sie entwickeln durch spielerische und ungezwungene Auseinandersetzungen mit Schrift die Motivation zum Lesen- und Schreibenlernen. Blinde Kinder (und auf Brailleschrift angewiesene hochgradig sehbehinderte Kinder) benötigen für diese grundlegenden Lernprozesse eine entsprechend vorbereitete und ausgestaltete Umgebung. Lernmaterialien sollten daher – so die These – gleichzeitig die Brailleschrift vorstellen und für Eltern und Geschwister so gestaltet sein, dass diese mit dem blinden bzw. hochgradig sehbehinderten Kind gemeinsam in Alltagssituationen die Prinzipien der Schriftsprache entdecken können. Um diesen Lernbedürfnissen gerecht werden zu können, ist eine detaillierte Analyse der notwendigen Lernsituationen und eine spezifisch auf die entsprechenden Ergebnisse abgestimmte Gestaltung der Lernmaterialien notwendig. Die Forschungsfragen im Projekt lauten daher: - Welche partizipativen Lehr- und Lernszenarien eignen sich für die Vorbereitung blinder bzw. hochgradig sehbehinderter Kinder im Vorschulalter auf den Schrifterwerb? - Wie müssen die hierbei verwendeten Fördermittel spezifisch gestaltet sein, um dieses Ziel zu erreichen?
Vorgehen
In einem ersten Schritt werden die spezifischen Lehr- und Lernszenarien konzipiert und in der Praxis mit Expertinnen und Experten validiert. Hierauf aufbauend sind explorativ die Gestaltungskriterien (Editorial Design) und das innovative Druckverfahren zu entwickeln. Zwei Prototypvarianten werden im Feld (mit blinden bzw. hochgradig sehbehinderten Kindern) getestet, die Ergebnisse danach in einem Panel mit Expertinnen und Experten validiert.
Ergebnisse
Am Ende des Projekts stehen zwei in der Praxis validierte Prototypvarianten eines neuen Fördermittels. Das Projektteam verspricht sich vom Projekt die Beantwortung grundlegender Forschungsfragen im Kommunikationsdesign von Fördermitteln für blinde und hochgradig sehbehinderte Kinder. Aus Sicht der aktuellen Brailleleseforschung werden verlässliche Daten über Gestaltungskriterien kindgemässer Fördermaterialien in entsprechenden Lernkontexten des Emergent Literacy-Ansatzes erwartet. Darüber hinaus zeigen die im Projekt erarbeiteten Szenarien konkrete Möglichkeiten inklusiver Lehr- und Lernsituationen auf, die zu wichtigen Impulsen für die derzeitige wissenschaftliche Inklusionsdiskussion führen können. Die Lehrmittelreihe wird in einem Folgeprojekt ausgebaut und weitergeführt.