Kontrastierung
Die Auswirkungen der morphologischen Strukturveränderungen auf die Materialeigenschaften von Dispersionsfarben
Steckbrief
- Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
- Institut(e) Institut Materialität in Kunst und Kultur
- Forschungseinheit(en) Technologie in Kunst und Kultur
- Förderorganisation BFH
- Laufzeit 01.01.2008 - 31.12.2009
- Projektverantwortung Dr. Nadim Scherrer
- Projektleitung Dr. Nadim Scherrer
- Projektmitarbeitende Dr. Stefan Zumbühl
- Schlüsselwörter Kontrastierverfahren, REM, Kunsttechnologie, Materialkontrast
Ausgangslage
Das Potential verschiedener Kontrastierverfahren soll bezüglich einer Auswahl kunsttechnologisch relevanter Materialien systematisch evaluiert und optimiert werden. Die Techniken sollen getestet und praktisch umgesetzt werden.
Vorgehen
Materialschäden verursachen oft Veränderungen im Mikrobereich. Bildgebende Untersuchungen helfen morphologische Strukturveränderungen zu verstehen und geben Rückschlüsse auf Zerfallsprozesse. Dies ist wichtig für die Entwicklung von Konservierungsstrategien. Der Einsatz von Kontrastmitteln erweitert die Möglichkeiten der Elektronenmikroskopie und ist in anderen Spezialgebieten etabliert. Die Technik soll nun auf kunsttechnologisch relevante Materialien adaptiert werden.
Ergebnisse
Kontrastmittel auf Basis von Lösungen lassen sich nicht auf Öl- und Alkydfarben anwenden. Bei Acryldispersionen hingegen konnte mit Uranylacetat-kontrastierten Proben elektronenmikroskopisch die morphologischen Veränderungen im Submikrometerbereich am Beispiel thermisch gealterter Farbfilme demonstriert werden. Kombiniert mit Resultaten mechanischer Tests an freien Malschichtfilmen sind signifikante Veränderungen schon bei Temperaturen um 40°C zu beobachten.
Ausblick
Gelöste Kontrastmittel sind nur eingeschränkt auf Bindemittelsysteme moderner Künstlerfarben anwendbar. Fortschritte in der Ortsauflösung moderner FTIR Systeme mit FPA Detektoren haben Potential Erkenntnisse auf direkterem Weg zu gewinnen.