Take-Off direkt nach dem Masterdiplom

04.09.2024 Was für ein Start ins Leben nach dem Studium: Lara Morger hat diesen Sommer den 1. Preis beim renommierten Bachwettbewerb Leipzig gewonnen. Wir sprechen mit der Sängerin über die HKB und ihre weiteren Pläne.

Eine Frau mit dunklen Haaren und einem dunklen Kleid steht vor einem Streichorchester und singt. Dabei hat die Frau (Lara Morger) beide Hände ausgebreitet und den Mund geöffnet.
Lara Morger beim Preisträgerkonzert des Bachwettbewerbs. Bild: Bacharchiv Leipzig

Im Juli hast du beim Bachwettbewerb Leipzig den 1. Preis gewonnen. Was bedeutet dieser Preis?

Der Bachwettbewerb ist in der Barock-Szene und auch darüber hinaus sehr bekannt. Deshalb war ich komplett überwältigt von der Nachricht, den 1. Preis und den Publikumspreis gewonnen zu haben. Bachs Musik liegt mir besonders am Herzen. Als Bachpreisträgerin kann ich nun auf neue spannende Engagements hoffen, einerseits für Bach-Werke, aber auch für andere Produktionen im Bereich der Alten Musik – ein idealer Take-Off nach meinem Studienabschluss. Neben dem Preisgeld und den Kontakten ist es auch eine tolle Bestätigung, dass ich mit meiner Stimme und meiner Arbeit auf dem richtigen Weg bin. 

Wie hast du dich auf den Wettbewerb vorbereitet?

Die Vorbereitung war sehr intensiv. Ich musste ein Programm von über 1,5 Stunden vorbereiten, mit einem Repertoire von Frühbarock bis hin zu zeitgenössischen Werken. Zum Glück war ich nicht alleine damit! Mein Partner David Erzberger ist Cembalist und wir haben das ganze Programm gemeinsam vorbereitet. Da bei diesem Wettbewerb viel Wert auf historisch informierte Aufführungspraxis und Verzierungen gelegt wird, habe ich mir immer wieder Hilfe und Rat geholt von verschiedenen Musiker*innen und Expert*innen der HKB und externen Personen. Zwei Wochen vor dem Wettbewerb haben wir schliesslich ein grosses Hauskonzert veranstaltet mit dem ganzen Programm, was Gold wert war. 

Im Juni hast du dein Studium an der HKB abgeschlossen. Was machst du jetzt?

Da ich schon während des Studiums viel freiberuflich als Solistin und in verschiedenen Ensembles gesungen habe, ändert sich vorerst nicht viel. Ausser, dass ich mehr Zeit für alles habe – speziell auch für eigene Projekte. In Kooperation mit dem spanischen Festival Bachcelona plane ich zum Beispiel ein kleines Bach-Festival in Sachseln, dem Dorf, aus dem ich komme. Ausserdem erarbeite ich gerade mit meinem «trio nushka» eine Performance, wo wir Liedrepertoire von Frauen mit zeitgenössischer Lyrik und Tanz verbinden. Durch den Bachwettbewerb haben sich auch einige Engagements für die nächste Saison ergeben. Und wer weiss: Vielleicht beginne ich irgendwann noch ein Studium in einem aussermusikalischen Fach.

Lara Morger steht auf einer Bühne und hält ein Notenheft oder Ähnliches in der Hand, dabei schaut sie in die Kamera. Sie trägt ein rotes Kleid.
Bild: Bachcelona Inaugural

Was ist dir vom Studienalltag an der HKB am meisten in Erinnerung geblieben?

Ich habe an der HKB vor allem die familiäre und kollegiale Atmosphäre sehr geschätzt. Speziell in meiner Gesangsklasse bei Tanja Ariane Baumgartner hatten wir einen grossen Zusammenhalt und uns gegenseitig sehr unterstützt. Am schönsten war jeweils das gemeinsame Feiern nach den Klassenauditionen – meist mit Sekt und Pizza.

Lara Morger hat klassischen Gesang bei Tanja Ariane Baumgartner studiert. Diesen Sommer hat sie ihr Studium an der HKB mit einem Zweitmaster in Pädagogik abgeschlossen. Zuvor hat sie den Master in Performance absolviert.