- Story
HKB-Studentin Ayse Sine Serbes befragt
10.12.2024 Designs und Wasser im Allgemeinen waren schon immer die Passion von Ayse Sine Serbes. Nachdem sie in der Türkei ein eigenes Unternehmen führte, hat die sie ihren Weg an die HKB gefunden, wo sie im Master Design studiert.
Die Faszination für Wasser wurde Ayse Sine Serbes quasi in die Wiege gelegt, denn geboren wurde sie am «Weltwassertag». Seit klein auf war es ihr grosser Traum, Boote zu bauen, die unsere Welt nachhaltig beeinflussen. Nach ihrem Studium in der Türkei und der Gründung ihrer eigenen Firma, die sich auf den Bau umweltfreundlicher Boote spezialisierte, zog sie in die Schweiz und fand ihren Weg zur HKB.
Passend zum Element Wasser kleben an den Scheiben des Ateliers vom Master Design Schneekristalle, draussen legt sich eine dicke Schneeschicht auf die Stadt Bern. Ayse Sine Serbes trifft sich direkt nach dem Kolloquium für ihre Masterarbeit in der Vertiefung Design Entrepreneurship mit uns.
Dein bisheriger Werdegang ist sehr interessant. Wie bist Du bei der HKB gelandet?
Vor fünf Jahren bin ich in die Schweiz gezogen und vor zwei Jahren habe ich mit meinem Master Design begonnen. Ich hatte im Internet nach einem Studiengang gesucht, den ich auf Englisch absolvieren konnte, weil ich damals nicht sehr gut Deutsch sprach. Ich suchte nach einem Studiengang, der Social Design und Entrepreneurship verbindet, und als ich den Master Design auf der HKB-Website fand, sagte ich zu mir: Oh, das ist der Ort, an dem ich studieren möchte.
Was macht den Master Design in deinen Augen besonders?
Ich bin Schiffsarchitektin und Bootsdesignerin. Ich weiss, dass die Dinge, die wir designen und tun Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben. Deshalb wollte ich mich auf Social Design fokussieren. Vor fünf Jahren hatte ich mit meiner eigenen Bootsbaufirma in der Türkei verschiedene Boote aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) entworfen. Ich kann mit Überzeugung sagen, dass diese Bootstypen und Materialien alle Funktionen und Eigenschaften in einer Kreislaufwirtschaft erfüllen. Der Master Design gibt mir die Möglichkeit, meine Kreativität zu nutzen und sie mit Business Cases zu kombinieren. Ich glaube, dass die Kombination von Kreativität und Unternehmertum die Kraft hat, die wirklichen Probleme der Welt zu lösen.
Wo überschneidet sich dein technischer Hintergrund mit der Kunst?
Im Bachelorstudium habe ich sowohl Design als auch Ingenieurswesen studiert. Die Gestaltung eines Bootes erfordert Kreativität und technisches Wissen. Ich entwerfe nicht nur Boote, sondern designe gleichzeitig auch ein System. Ich versuche, ein einzigartiges System zu schaffen, welches die Vorteile des Materials und die sozialen Aspekte kombiniert, um eine nachhaltigere Lösung für die Zukunft zu finden.
Was waren die grössten Vorteile, die du aus deiner Zeit an der HKB gezogen hast?
Ich habe den Traum, etwas Positives zu bewirken. Manchmal fragte ich mich, ob ich diesen Traum tatsächlich erreichen kann. Nach den letzten zwei Jahren kann ich sehen, dass ich meine Ziele mit dem Projekt, welches ich an der HKB entwickelt habe, erreichen kann. Ich habe bereits einen Master-Abschluss, der Unterschied ist aber, dass es im Master Design um Unternehmertum geht. Im Master Design können wir ein Projekt entwickeln und bekommen Unterstützung von individuellen Coaches. Zum Beispiel arbeite ich mit einem Experten für Materialwissenschaften, einem Experten für die Erforschung sozialer Fragen und einem Experten für Wirtschaftspsychologie und Verhaltensänderungen bei soziotechnischen Systemen zusammen. Diese individuelle Unterstützung war für mich sehr wichtig, damit ich mein Projekt entwickeln konnte.