«Einfach Gas geben! Die Freude am Rennsport und der Arbeit mit tollen Menschen ist mein wichtigster Antrieb»

Lieber Michael – ich habe dich als Student in der Vorlesung Innovation + Entrepreneurship kennengerlernt. Euer Pitch war super. Beim Abschluss-Apéro habe ich erfahren, was du alles machst: Nachfolger von Eising + Partner AG, Eising Weine und jetzt: Trophy Racing GmbH. Wer bist du und woher kommt diese unternehmerische Energie? 

(Michael kommt gut gelaunt zum Interview, auch wenn es noch früh ist. Er hat einen Ferrari-Plastiksack dabei.) 
 
Ich hatte schon immer viel Energie und eine Leidenschaft für Leistung. Als kleiner Junge wollte ich F1 Rennfahrer werden. Dazu später mehr. Im Gymi habe ich mich für Zahlen und Physik interessiert. Auch war ich sehr sozial. Nach der Matura ging ich ins Militär zu den Grenadieren, danach an die ETH. Das Studium als Bauingenieur brach ich bald ab. Mir fehlte der Bezug zu Menschen. Für mich wurde klar: ich will berufsbegleitend studieren.  
Die BFH-Wirtschaft schien für mich der perfekte Ort. BWL ein passendes Studium. Auf der Suche nach einem Praxis-Partner für mein Praxisjahr fand ich per Zufall den Weg in das Geschäft meines Vaters, welches ich per 2026 übernehmen werde.  
Bei uns in der Familie geht es unternehmerisch zu und her. Mein Vater war der erste Versicherungs-Makler im Berner Seeland und gründete nach langer Zeit als Einzelfirma die Eising + Partner AG – in welcher wir heute zusammenarbeiten.  
Aus seiner Leidenschaft für Weine entwickelte sich mit Eising Weine ein kleines, aber feines Geschäft, bei dem die ganze Familie mithilft.  
Das mit der Trophy Racing Geschichte hat mit meiner Kindheit zu tun. 

…du wolltest schon immer F1-Rennfahrer werden… 

Genau. Schon als Kind hatte für mich der Rennsport eine riesige Faszination. Seit 2003 habe ich wahrscheinlich jedes F1-Rennen verfolgt. Mit fünf Jahren sass ich zum ersten Mal in einem Kart. Seitdem hat mich das Renn-Virus nicht mehr losgelassen. Eine Profi-Karriere zu starten war aber aus finanziellen Gründen unmöglich für mich. Umso mehr freue ich mich, jetzt mit Trophy Racing ein Unternehmen zu führen, welches Rennen fahren für viele Menschen möglich macht und nicht nur Kinderaugen leuchten lässt. 

Herrlich! Was macht die Trophy Racing GmbH und wie kam es dazu? 

Mit der Trophy Racing GmbH organisieren wir seit nun vier Jahren einen Mietkart-Rennzirkus. Zur Gründung kam es per Zufall. Schon mit 14 Jahren fand ich heraus, dass man Kart-Strecken mieten konnte. Seither war das mein gewünschtes Geburtstagsprogramm.  
2019 konnte ich dann bei einem Wettbewerb von Canal-3mitmachen und mich für den Red Bull Kart Fight qualifizieren: Zum ersten Mal konnte ich echte Renn-Luft schnuppern. Ich gewann das Qualifying und lernte dabei viele meiner heutigen Mitstreiter und Freunde kennen, wie Nico Hirschi oder David Emch.  
Nach diesem Event fragte ich mich, weshalb es keine Kart Meisterschaft für Nicht-Profis gibt. Ich suchte im Internet und fand nichts. Noch im selben Jahr suchte ich Strecken, Partner, Sponsoren – und gründete Trophy Racing, um das zu ändern.  

Was ist deine Ambition mit der Trophy?  

Wir wollen Spass haben und möglichst vielen Menschen bezahlbar Zugang zum Rennsport ermöglichen. Gerade erst hatte ich einen Austausch mit Autosport Schweiz. Kleiner Spoiler: Wir sind eingeladen 2025, die erste offizielle Schweizer Mietkart-Meisterschaft zu organisieren und durchzuführen. Die Ambition ist klar: Wachsen und den Spass behalten! Nun gilt es, gute Sponsoren zu finden, damit wir unsere Visionen umsetzen können.  

Fantastisch, herzliche Gratulation! Was würdest du Studierenden raten, die sich mit einer unternehmerischen Idee beschäftigen? 

Glaubt an euch und habt den Mut, eure Idee auszuprobieren. Fangt allein an und entwickelt eure Idee so weit, bis ihr genug Fleisch am Knochen habt, um sie mit anderen zu teilen. Bleibt dran und habt Geduld. Manchmal dauert alles etwas länger. Sucht euch Unterstützung, aber überlegt euch gut, wen ihr ins Boot holt: Es ist wichtig, dass du mit Menschen arbeitest, die deine Werte teilen und dasselbe Ziel verfolgen. Mitstreitende.  
Ach ja: Ignoriere Social Media und fokussiere dich auf dich und deinen Traum. Auf Instagram siehst du nur Gewinner. Das ist nicht die Realität. Fokussiere dich auf dein Ziel, deine Leidenschaft. Das ist nachhaltiger und gesünder als kurzfristiges Profitstreben. Auch baust du dir so ein Netzwerk, das dich wirklich trägt. 

Was gefällt dir an der BFH? 

 Das Studium an der BFH ist praxisorientiert und du kannst es flexibel einteilen: Berufsbegleitend erfolgreich studieren ist möglich. Auch erfährst du als Unternehmer*in viel Unterstützung, von den Dozierenden und den Mitstudierenden. Das fägt! 

Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Wo siehst du dich 2030?  

2030 führe ich das Geschäft meines Vaters. Ich arbeite im Team mit guten Freund*innen. Wir teilen uns die Arbeit und den Erfolg. Die Trophy Racing hat sich durchgesetzt, das Team und der Rennzirkus ist gewachsen und wir führen ein grosses 10 Jahres-Jubiläum durch: das erste 24h Open-Air-Rennen in der Schweiz. Trophy Racing hilft dabei nicht nur den Schweizer Talenten, ihren Einzug in die F1-Welt zu finden – sie macht auch ganz viele Schweizer Familien glücklich. Es ist eine farbige Community von Rennsport-Freunden, die zusammenhalten.  
Und ein nachhaltig erfolgreiches Unternehmen, das Spass macht! 

Wunderbar! Vielen Dank für das inspirierende Interview und weiterhin ganz viel Erfolg!