Künstlerische Interventionen im Bundesamt für Sport

30.10.2024 Die erneute Akkreditierung der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen und der Neubau am Lärchenplatz sind Grund zu feiern. Studierende der HKB haben Interventionen geschaffen, die daran erinnern.

Gruppenbild Studierende Gestaltung und Kunst

Wann haben angehende Künstler*innen und Gestalter*innen während des Studiums schon die Möglichkeit, Projekte unter Realbedingungen umzusetzen? Quasi nie. Was heisst es, wenn unter Zeitdruck etwas entstehen muss? Was sind gute Präsentationen? Wie verlaufen Jurysitzungen? Was tun, wenn der Pitch nicht genommen wird? Wie reagieren, wenn das längst Verhandelte in eine erneute Vernehmlassungsrunde geht? 
All dies sind unbezahlbare Erfahrungen, die das Projekt für BASPO begleitet haben, das am 25 September feierlich eröffnet wurde. 13 Studierende der Studiengänge Fine Arts, Visuelle Kommunikation, Vermittlung in Kunst und Design und Art Education haben unter der Leitung von Markus Weiss und KOONI künstlerisch-gestalterische Interventionen entwickelt, mit denen sie auf den Neubau am Lärchenplatz in Magglingen, auf die Mitarbeitenden und die Nutzung reagieren. Die hochwertige Umsetzung der sich hinter einer Holzlammellenfassade verbergenden Sport-, Trainings-, Gesundheits- und Administrationseinheiten muss ihre Funktionalität noch beweisen.
Noch riecht alles neu, ist proper und weist doch erste Spuren der Nutzung auf. In dem der Leistung gewidmeten Bau dominieren Holz, Beton, Stahl und Glas. So funktional und farb- und schnörkellos wirkt der Bau noch entseelt, wären da nicht die ebenso humorvollen wie klugen und auch verspielten Zeichnungen der Studierenden. Unerwartet trifft man auf Schnecken, die sich den Weg zum oder vom Sprinttunnel bahnen, findet in Versorgungsschächten versteckte QR-Codes, hinter denen sich Lieblingssongs von Mitarbeitenden verbergen, wird vor die Frage gestellt, ob es die Treppe rauf oder runter geht. Mit etwas Glück treffen Frauen auf einen Bambuswald in den ansonsten zweckmässig schlichten Toilettenräumen. Im Aufwärmraum ziert eine aus Negativflächen bestehende Zeichnung die gesamte Wandfläche und lädt Trainierende zur Enträtselung ein. Um das gläserne Atrium ziehen sich über alle Stockwerke illustrative Zeichnungen, die einzelnen Musikstücken zugeordnet sind. Sie bringen Farbe, Dynamik und Bewegung in das nüchterne Ambiente. Die Lärche wird verschiedentlich thematisiert. Abstrahierungen in Farbe und Form übersetzt. Es ist sind anregende Interventionen, die den Gang durch das Gebäude begleiten, die schmunzeln lassen und nachdenklich stimmen, die gefunden werden wollen oder auch unübersehbar sind. Sie bereichern eine Welt, die von anderen Werten geprägt ist, und fügen sich ein in eine Architektur, deren nüchterne Hochwertigkeit sie um eine gedankliche Freiheit bereichern.

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