Playtime: Skrjabins Kosmos Sämtliche 12 Klaviersonaten

In drei Konzerten präsentieren Studierende alle Klaviersonaten von Alexander N. Skrjabin – eine seltene Gelegenheit, sich auf eine Zeitreise einzulassen, die überrascht, berührt und bereichert.

25.01.2025 – Konzertsaal des Konservatoriums Bern, Kramgasse 36, 3011 Bern

Die zwölf Klaviersonaten des russischen Komponisten Alexander N. Skrjabin stellen ein besonderes Monument in der Musikgeschichte dar. Zum einem widerspiegeln sie den ganzen künstlerischen und intellektuellen Weg des russischen Künstlers. Und sie bilden ein einmaliges und äusserst originelles Zeugnis der Entwicklung der Form der Klaviersonate am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts. Beginnend bei der ersten Sona- te eines 14-jährigen Studenten bis zur reifen Schöpfung eines Künstlers kurz vor seinem Tode finden wir in den Sonaten alles: die Veränderungen der harmonischen Sprache, die Formentwicklung, welche vom romantischen Idiom der Sonate ausgeht und bei den kompakten einsätzigen Sonaten endet. Dann spiegeln die Sonaten auch die Phasen der intellektuellen und philosophischen Faszinationen von Skrjabin in seinen verschiedenen Lebensphasen. Sie zeigen, welche Wege er auch als Denker und Schriftsteller eingeschlagen hat (und er hat damit, wie man weiss, spätere Komponist*innen beeinflusst, wie etwa Olivier Messiaen). Seine Beschäftigung aber mit der Form der Klaviersonate bleibt einmalig und hat keine Nachfolger gefunden.

Diese Werke bilden auch äusserst originelle Zeugnisse der Auseinandersetzung von Skrjabin – selbst ein ausgezeichneter Pianist – mit dem Klavier, sowohl im technischen wie auch im klanglichen Sinne. Bemerkenswert ist schliesslich sein innovativer Umgang mit Interpretationsanweisungen. Der Komponist versucht, seine Musik in konkreten psychologischen Zuständen zu codieren, die sich in genau eingetragenen französischen Bezeichnungen zur Interpretation zeigen. Kurz: Diese drei Konzerte sind in ihrer umfassenden Natur nicht nur eine seltene Gelegenheit, diesen Kosmos zu durchschreiten, sie stellen auch eine Zeitreise dar, die überrascht, berührt und bereichert.

Igor Andreev (Gast), Irina Bedoeva, Darina Gilmkhanova, Ekaterina Karpova, Hanna Mauderli (Studierende), Piano; Tomasz Herbut, Leitung


17 Uhr: Messe blanche

Sonate-Fantaisie gis-Moll op. posth (1886, Jugendsonate)
Darina Gilmkhanova

Klaviersonate es-Moll op. posth (1889, Jugendsonate)
Irina Bedoeva

Klaviersonate No. 7 op. 64 Messe blanche (1911/12)
Ekaterina Karpova

Klaviersonate No. 8 op.66 (1912/13)
Igor Andreev

18.30 Uhr: Messe noire

Klaviersonate No. 2 gis-Moll op. 19 Sonate-Fantaisie (1892/97)
Hanna Mauderli

Klaviersonate No. 3 fis-Moll op. 23 États d’âme (1897/98)
Igor Andreev

Klaviersonate No. 5 Fis-Dur op. 53 (1907)
Irina Bedeova

Klaviersonate No. 9 op. 68 Messe noire (1911/13)
Ekaterina Karpova

20 Uhr: Vers la flamme

Klaviersonate No. 1 f-Moll op. 6 (1892/94)
Ekaterina Karpova

Klaviersonate No. 4 Fis-Dur op.30 (1901/03)
Igor Andreev

Klaviersonate No. 6 op. 62 (1912/13)
Darina Gilmkhanova

Klaviersonate No. 10 op. 70 (1913/14)
Irina Bedeova

Poème Vers la flamme op. 72 (1914)
Irina Bedeova

Steckbrief

  • Startdatum 25.01.2025
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  • Ort Konzertsaal des Konservatoriums Bern, Kramgasse 36, 3011 Bern