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Stimmwelten: Medizin – Logopädie – Gesangspädagogik Tools für die Sprechstimme
Das professionelle Sprechen auf der Bühne stellt Künstler*innen vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Eine klare, ausdrucksstarke Stimme, die auch bei längeren Auftritten nicht ermüdet, ist essenziell. Dies erfordert eine ausgeprägte Sensibilität für den eigenen Körper und das Instrument Stimme.
26.04.2025, 9.00–16.00 Uhr – HKB, Fellerstrasse 11, 3027 Bern
Die Intention zu sprechen ist ein zentrales Element der Schauspielkunst. Welche Absicht oder Motivation steckt hinter den Worten, die auf der Bühne geäussert werden? Mit welcher emotionalen oder mentalen Haltung spricht der Charakter? Die Intention
bestimmt die Ausführung von Gestik, Mimik und Tonfall und ist entscheidend, um das Publikum zu erreichen.
All das gilt grundsätzlich auch für Sänger*innen. Hier kommen u.a. noch die ungewöhnliche Länge oder extreme Kürze von Tönen beim Singen oder die Relevanz der Lautübergänge zwischen den Silben hinzu. Ausserdem sollten Sänger*innen problemlos zwischen der Sing- und der Sprechstimme wechseln können. Um die Stimme effektiv zu nutzen, ist daher eine sehr gute Anpassungsfähigkeit an die einzelnen Erfordernisse vonnöten.
Wir alle begegnen in unserem beruflichen Alltag Menschen, die mit der Nutzung ihrer Sprechstimme herausgefordert sind. Uns interessiert, was können wir von professionellen Sprecher*innen lernen?
An Stimmwelten 25 erhalten wir Einblick in zwei wichtige Methoden des professionellen
Sprechtrainings:
Das «Gestische Prinzip» ist eine Methode, die in Anlehnung an den Gestus-Begriff von Bertolt Brecht für die Schauspielausbildung entwickelt wurde. Sie lehrt einen spielerischen Umgang mit gesprochener Sprache und bringt das «gestische Sprechen» als motiviertes und intendiertes, gesamtkörperlich sprechendes Verhalten in konkreten Kommunikationssituationen hervor.
Die Linklater Methode wurde von Kristin Linklater während jahrzehntelanger Arbeit
mit Schauspieler*innen entwickelt und eignet sich insbesondere für die Arbeit an der Sprechstimme. Es geht darum, eine Stimme zu entwickeln, die der Freiheit des menschlichen Ausdrucks dient und im engsten Kontakt mit den Gefühlsimpulsen steht, vom Intellekt zwar geformt aber nicht durch ihn behindert. Eine solche Stimme wird zum integralen Bestandteil des Körpers und entspricht keinem ästhetischen Ideal.
Steckbrief
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Startdatum
26.04.2025, 9.00–16.00 Uhr
In Kalender eintragen - Ort HKB, Fellerstrasse 11, 3027 Bern
- Anmeldefrist 22. April 2025
- Kosten CHF 95 / CHF 35 red.
Anmeldung und Kosten
Eintritt für den ganzen Tag inklusive Lunch: CHF 95
Studierende HKB nach vorheriger Absprache mit der Studienleitung: kostenlos
Dozierende und Mitarbeitende der HKB und der Universitäts-HNO-Klinik des Inselspitals sowie Mitglieder der EVTA-CH: CHF 35
Externe Studierende: CHF 50
Anmeldung bis Freitag, 22. April 2025
Credits
Ärzt*innen erhalten 4 Credits der SG-ORL.
Der Bundesverband Deutscher Gesangspädagog*innen (BDG) vergibt 4 Fortbildungspunkte.
Programm
Saalöffnung ab 9 Uhr
9.20 Uhr – Begrüssung und gemeinsames Singen
9.45 Uhr – «Wege zur gesunden Stimme»
Eberhard Seifert und Isabelle Schaller
10.15 Uhr
Aula Workshop 1: Körper-Balance, Rhythmik & Tanz
Gaby Mahler
Raum 229 Workshop 2: Warm-up für die Sprechstimme
Julia Kiesler
10.45 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr
Aula Workshop 1: Körperarbeit
Gaby Mahler
Raum 229 Workshop 2: Warm-up für die Sprechstimme
Lilian Naef
11.45 Uhr «Gestisches Sprechen»
Julia Kiesler
12.45 Uhr – 13.45 Uhr Lunch und Ausstellung unserer Sponsor*innen
13.45 Uhr «Linklater»
Lilian Naef
14.45 Uhr «Sprechende Sänger*innen»
Gunnar Pietsch
15.45 Uhr Dank, Ausblick, Termine
Verabschiedung
Referent*innen
Wir freuen uns, an den Stimmwelten 2025 wieder Stimm-Expert*innen aus den verschiedenen Disziplinen begrüssen zu dürfen:
Das bewährte Team des Inselspitals, Prof. Dr. Eberhard Seifert, leitender Arzt der Phoniatrie und Isabelle Schaller, Logopädin, zeigen uns einige diagnostische und therapeutische Schritte zur gesunden Stimme.
Gaby Mahler, Dozentin für Körper-Balance, Rhythmik&Tanz sowie szenisches Gestalten an den Hochschulen für Musik Basel und Lugano, nimmt uns auf ein paar beschwingte Schritte mit in ein körperliches Warm-Up.
Julia Kiesler, Professorin für Sprechen im Fachbereich Theater der HKB gibt uns einen Einblick in die Methode des «Gestischen Sprechens».
Lilian Naef, Schauspielerin, Regisseurin, Kommunikationstrainerin, Stimm- und Sprech-Coach – stellt uns die Grundidee der Linklater Methode vor.
Gunnar Pietsch, Professor für Sprecherziehung an der Universität der Künste Berlin im Studiengang Gesang/Musiktheater, Dekan der Fakultät Darstellende Kunst, wird einen Input zum Thema «Sprechende Sänger*innen» gestalten.