Donnerstags-Vortrag #67 Innovation und Perfektion in der Kunst der Miniaturmalerei

Leben & Werk des virtuosen, aber kaum bekannten Miniaturisten Jean-Baptiste Jacques Augustin werden ergänzt durch Aspekte seiner Maltechnik, die in ihrer Perfektion bis heute die Frage der Machbarkeit aufwirft.

22.02.2024, 17.00–18.00 Uhr – HKB, Auditorium, Fellerstrasse 11, 3027 Bern und Online

Ein Selbstbildnis von Jean-Baptiste Jacques Augustin aus dem Jahr 1810. Es ist mit Aquarell und Gouache auf Elfenbein gezeichnet und zeigt einen jungen Mann mit mittellangem Haar in einem verzierten Goldrahmen.
Jean-Baptiste Jacques Augustin, Selbstbildnis, 1810. Aquarell und Gouache auf Elfenbein, D. 7,9 cm. Privatbesitz

Den Vortrag zum Nachschauen.

Der im französischen Saint Dié in den Vogesen geborene Jean-Baptiste Jacques Augustin (1759-1832) stammte aus einfachsten Verhältnissen. Durch sein überragendes Talent und seinen Fleiss gelang es ihm, in Paris als Porträt-Miniaturmaler Fuss zu fassen, sich einen Namen zu machen und zu einem der berühmtesten Künstler seines Fachs aufzusteigen. Augustins Malweise war in ihrer Feinheit und Differenziertheit neuartig; sie erschien bereits seinen Zeitgenossen nicht praktizierbar und kann auch heute kaum erklärt werden. Dennoch blieb Augustin bis vor kurzem grösstenteils ein Unbekannter. Herkunft und Ausbildung des Künstlers wurden nun geklärt, seine Kunden- und Schülerlisten ausgewertet. Das Atelier- und Malmaterial, das bis heute in der Familie des Künstlers erhalten blieb und nie untersucht wurde, konnte studiert werden. Es ergab zusammen mit Notizbüchern des Miniaturisten ein Bild der technischen Aspekte seiner Kunst. Schliesslich konnten drei weitere Künstler aus dem Umkreis des Malers aus der Vergessenheit geholt werden: seine beiden Brüder und ein Neffe, der mit «Augustin fils» und «Augustin Neveu» signierte.

Referent: Dr. Bernd Pappe
Moderation: Carmen Effner
Host: Institut Materialität in Kunst und Kultur (IMIKUK)

Der Vortrag wird in Deutsch gehalten.

Das Institut Materialität in Kunst und Kultur und der Fachbereich Konservierung und Restaurierung öffnen im Rahmen einer öffentlichen Vortragsreihe ihre Türen, um Studierenden, Lehrenden und Interessierten neueste Forschungsergebnisse vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren. Dabei soll sich die Vortragsreihe diversen Themen widmen, die sich mit der Analyse, der Interpretation und der Erhaltung von Kunst und Kulturgut beschäftigen.

Steckbrief

  • Startdatum 22.02.2024, 17.00–18.00 Uhr
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  • Ort HKB, Auditorium, Fellerstrasse 11, 3027 Bern und Online