Werkzuschreibung und Provenienzrecherche interdisziplinär

Professionalisierung im multidisziplinären Team: Erweitern Sie Ihre Vorkenntnisse und Fähigkeiten und kombinieren Sie diese nutzbringend mit jenen anderer Spezialistinnen und Spezialisten.

Empfohlen von ICOM Schweiz – Internationaler Museumsrat

Der Studiengang: 

  • führt in Grundlagen, Methodik und Praxis der Werkidentifikation und -dokumentation sowie der Provenienzrecherche ein,
  • vermittelt historisches Hintergrundwissen und Kenntnisse relevanter Recherchetools der Provenienzforschung,
  • ermöglicht Ihnen die praktische Anwendung am konkreten Fallbeispiel, 
  • hat zum Ziel, Möglichkeiten und Notwendigkeiten interdisziplinären Vorgehens in der Provenienzforschung zu kennen und somit das eigene Netzwerk auszubauen. 

 

Stimmungsbild Werkzuschreibung und Provenienzrecherche

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Certificate of Advanced Studies (CAS)
  • Dauer 2 Semester, je 2 Module
  • Unterrichtstage 16 Tage à 8 Kontaktstunden
  • Anmeldefrist 30. November 2024
    Danach wenden Sie sich bitte direkt an die Studienleitung.
  • Anzahl ECTS 12 ECTS-Credits
  • Kosten Studiengebühr: CHF 5'650
    Anmeldegebühr: CHF 250
  • Unterrichtssprache Deutsch
    Fachliteratur div. Sprachen
  • Studienort Bern Fellerstrasse
    weitere Orte nach Ansage
  • Departement Hochschule der Künste Bern
  • Nächste Durchführung Start 22. Januar 2025

Inhalt + Aufbau

Portrait

Die Provenienzrecherche setzt die wissenschaftlich nachvollziehbare Identifikation von Kunstwerken oder Artefakten voraus und umgekehrt. Im multidisziplinären Team erwerben Sie theoretisches Hintergrundwissen und grundlegende Methoden der praktischen Werkidentifikation. Sie erarbeiten sich Grundlagen zur Translokations- und Provenienzforschung, kennen die relevanten Recherchetools zur Rekonstruktion von Werkbiografien und setzen Ihr Wissen praktisch am Fallbeispiel ein. 

 

Ausbildungsziel

Das Programm soll zur aktiven und qualifizierten Mitwirkung an Prozessen der Werkidentifikation und Provenienzrecherche befähigen. Mit dem erfolgreichen Abschluss erwerben Sie nachfolgende Kompetenzen:

  • Korrektes Anwenden der eingeführten Fachterminologien
  • Selbständiges Nutzen der vorgestellten Netzwerke und Recherchemöglichkeiten
  • Wissenschaftlich nachvollziehbares Kontextualisieren auf der Basis reflektierten Hintergrundwissens
  • Abwägen von Aufwand und potentiellem Nutzen naturwissenschaftlicher und forensischer Methoden bei der Werkidentifikation und -autopsie
  • Kenntnis rechtlicher Grundlagen und damit Entscheidungskompetenz hinsichtlich des Einbezugs staatlicher Stellen (z. B. Justiz und Polizei) bei Verdacht auf Raubkunst / Diebstahl jeglicher Art
  • Selbständiges Erstellen eines Berichts zur Identifikation und Provenienz eines ausgewählten Werkes

 

Im multidisziplinären Team erwerben Sie theoretisches Hintergrundwissen und grundlegende Methoden der praktischen Objektidentifikation. Von grosser Bedeutung für die Entscheidungsfindung und Interpretation technologischer Untersuchungs- und Rechercheergebnisse am eigenen Fallbeispiel ist der Perspektivwechsel von Modul zu Modul: 

Modul I: «Werkidentität und Provenienzforschung. Grundlagen und Methodik»

  • Grundlagen zur Translokations- und Provenienzforschung, Vorstellen relevanter Recherchetools zur Rekonstruktion von Werkbiografien; Einüben der fachlich unumgänglichen und international ausgerichteten Online-Recherche in einschlägigen Datenbanken und Archiven 
  • Einführung in die praktische Werkuntersuchung, Vorstellen standardisierter technologischer Untersuchungsverfahren (Vertiefung in Modul III)

Modul II: «Kunstwerk, Provenienz, Gesetz. Der rechtliche Rahmen für Zuschreibungsfragen, Provenienzforschung und Restitution» 

  • Teil 1: Urhebergesetz, insbesondere Bildrechte, Zivilgesetzgebung, Strafgesetzgebung; Fallbeispiele
  • Teil 2, Provenienzforschung: Historischer gesetzlicher Kontext (NS-Zeit), aktueller rechtlicher Rahmen (DE/CH), Kulturgütertransfergesetz KGTG; Restitution; Workshop 

Modul III: «Drucktechniken und manuelle Techniken erkennen und dokumentieren»

  • Über praktische Übungen lernen Sie, manuelle und druckgrafische Techniken zu erkennen und von fotomechanischen Verfahren zu unterscheiden.
  • Erkennen und Unterscheiden von Werk- und Gebrauchsspuren oder von Manipulationen und deren Dokumentation als Grundlage der Werkautopsie und Provenienzrecherche. 

Modul IV, Projektwoche / Präsentation:

Verknüpfen des facheigenen mit neu erworbenem Wissen, Anwendung am eigenen Case Study; Ausloten methodischer Parallelen und Transfermöglichkeiten. Zwischenpräsentation und Diskussion im Team, Beginn Abschlussbericht.

Abgabe Abschlussbericht 15.09.2025 

Die Module wechseln die Perspektive und reflektieren drei Faktoren des Lernens:

Netzwerk

Kennenlernen wichtiger Fachexpert*innen und deren fachlicher Netzwerke; Einblicke in deren interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Wissen und Kontext

Vermittlung von Fachwissen und relevanter Kontexte zum Thema der Werkidentifikation und Provenienzrecherche; Einführung in die Grundlagen als Basis für das weitere Selbststudium.

Methoden und Anwendung

Kennenlernen etablierter Methoden der Werkidentifikation und Provenienzrecherche; Übungen und praktische Anwendung am Fallbeispiel.

Lernformen

Vorlesungen, Inputs, Kurzreferate, Präsentationen von Dozierenden und Teilnehmenden, Übungen und Praxis am Fallbeispiel im multidisziplinären Team und Diskurs, Selbststudium.

Evaluation und Qualitätssicherung

Die Studienleitung bietet eine intensive Lernbegleitung und Feedback zu Arbeitsaufträgen an, auch zwischen den Semestern; den individuellen Fachkompetenzen der Teilnehmenden wird auch inhaltlich Rechnung getragen (z.B. durch die Wahl der Fallbeispiele).
Jedes Modul wird von der Studienleitung und den Teilnehmenden evaluiert und Anregungen der Teilnehmenden werden gerne zur Optimierung des Programms geprüft. 

Die Studienleitung geht davon aus, dass alle Teilnehmenden die Bedingungen zur Zertifizierung CAS Werkzuschreibung und Provenienzrecherche interdisziplinär erreichen. Dies setzt voraus:

  • Anwesenheit und aktive Beteiligung während der Kontaktstunden
  • Erfüllen der Arbeitsaufträge während der Module inkl. Lesen der Pflichtlektüre
  • Teilnahme an möglichen Exkursionen und öffentlichen Vorträgen
  • Zwischenpräsentation vor einem multidisziplinären Kollegium
  • Abgabe des Abschlussberichts 

 

Titel + Abschluss

Certificate of Advanced Studies (CAS) in «Werkzuschreibung und Provenienzrecherche interdisziplinär»

Dozentinnen + Dozenten

Studienleitung

Dipl. Rest. Floria Segieth-Wuelfert: M.A. BFH in Conservation-Restoration/M.A. Uni Bern in Research on the Arts


Floria Segieth-Wuelfert ist Gründungsmitglied des Schweizerischen Arbeitskreises Provenienzforschung und Mitglied im Arbeitskreis Werkverzeichnis.


Das Team der Dozierenden bilden Spezialist*innen der Hochschule der Künste Bern sowie ausgewiesene Fachexpert*innen aus dem In- und Ausland. 

Partner

Dieses Programm ist eine Kooperation der HKB Weiterbildung, des HKB Instituts für Materialität in Kunst und Kultur und des Kunstmuseum Bern. 

Empfohlen von ICOM Schweiz – Internationaler Museumsrat

Voraussetzungen + Zulassung

Berufsleute und Studierende (mind. BA) aus den Geisteswissenschaften, den Konservierungs- und Naturwissenschaften (Forensik) und der Rechtswissenschaft; insbesondere Beschäftigte in Museen, Sammlungen, Archiven und im Kunsthandel sowie freiberuflich Forschende. 

Zulassungsbedingungen

Die Zulassung setzt in der Regel mindestens einen erfolgreich abgeschlossenen Bachelor (oder äquivalenten Abschluss) in einem für das Themenfeld relevanten Bereich voraus.

Ausnahmen

Nach Prüfung durch die Studienleitung können auch Interessierte mit anderen relevanten Kompetenzen «sur dossier» aufgenommen werden, welche über keinen äquivalenten Abschluss verfügen (z. B. Kunsthandel). Dieses Aufnahmeverfahren beinhaltet ein persönliches Gespräch.

Anmeldung

Zur Anmeldung wird ein Lebenslauf, Zeugniskopien der massgebenden Abschlüsse sowie ein Motivationsschreiben unter Angabe der derzeitigen Tätigkeit (max. 1 A4-Seite) benötigt. Die Studienleitung entscheidet, gestützt auf die eingereichten Anmeldeunterlagen und ein persönliches Gespräch, abschliessend über die Aufnahme. Die Studienleitung behält sich vor, bei einer grossen Anzahl von Studienbewerbenden eine Auswahl zu treffen.

Sprachkenntnisse

Deutsch, einige Topics in Englisch

Organisation + Anmeldung

12 ECTS-Credits, 2 Semester à 2 Module. Die Weiterbildung ist berufsbegleitend. Bitte prüfen Sie selbst, ob Sie von Ihrem Arbeitgeber einen gewissen Zeitraum als Bildungszeit angerechnet bekommen; die Regelungen sind international und national unterschiedlich. 

 

4 Module à 2.5 – 5 Tage (16 Tage), zuzüglich Selbststudium; Angebot der individuellen Online-Beratung zwischen den Semestern nach Absprache.
Unterrichtszeiten 9 bis 18 Uhr. Detaillierte Modulpläne finden aufgenommene Teilnehmende auf MS-Teams der Berner Fachhochschule. Änderungen nach Ansage vorbehalten. 

Besonderes: bitte nehmen Sie Ihr eigenes Notebook oder Laptop mit. 

Anmeldefrist:

30. November 2024 
Bei späterer Anmeldung nehmen Sie bitte direkt Kontakt mit der Studienleitung auf.

(Online-)Sprechstunde:

Bitte vereinbaren Sie einen Termin direkt mit der Studienleitung

Teilnahmebescheid:

nach Sprechstunde und Prüfung der eingereichten Unterlagen.

Nächster Studienbeginn:

Mittwoch, 22. Januar 2025 

 

Studiengebühr: CHF 5'650
Anmeldegebühr: CHF 250

Die Gebühren sind steuerlich absetzbar. Wir beraten Sie gerne betreffend Ratenzahlungen. Bitte prüfen Sie selbst, ob Ihr*e Arbeitgeber*in die Kosten oder Teilkosten übernimmt. 

Es gelten das Weiterbildungsreglement der Berner Fachhochschule sowie die Ausführungsbestimmungen zum Weiterbildungsreglement. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend.

Beratung + Veranstaltungen

Studienberatung

Studienleiterin: Floria Segieth-Wuelfert 

(Online-)Sprechstunde: 
Bitte vereinbaren Sie einen Termin direkt mit der Studienleitung

Sekretariat: HKB Weiterbildung 
Telefon +41 31 848 38 15 

 

Veranstaltungen

Ausstellungsrundgang
Woher kommen unsere Werke? - Chaïm Soutine. Gegen den Strom

Einblicke in die Provenienzforschung am Beispiel von Soutine-Gemälden aus dem Legat des Kunsthändlers Georges F. Keller. 
Anne-Christine Strobel (Kuratorin) im Gespräch mit Carla Gehler (Abteilung Provenienzforschung). 

  • Kunstmuseum Bern 
  • Dienstag, 26.11.2024

  • Start 18:30

Mehr

Studienort + Infrastruktur

Weitere Durchführungsorte: Museen, Sammlungen, Archive.